Er
sitzt auf keinem Throne und trägt auch keine Krone, ein
König wird er doch genannt, die Steppe ist sein Reich und
Land.
Er
liebt die Jagd in schnellem Lauf, frißt seine Untertanen
auf, Gazelle, Zebra oder Gnu; gesättigt legt er sich
zur Ruh'.
Im
Schatten döst er tagelang, bis er von neuem spürt
den Drang, zu füllen seinen leeren Magen und einen
Braten zu erjagen.
Er
schüttelt seine gelbe Mähne, bleckt knurrend seine
großen Zähne und brüllt dann laut vor
Tatendrang; die Untertanen zittern bang.
Es
fliehet vor des Herrschers Gier rasch jedes kleine schwache
Tier; nur wer an Kraft dem König gleich, traut nunmehr
sich ins Königreich.
Das
Nashorn und der Elefant sind nicht in Panik weggerannt, sie
bieten starke Gegenwehr, sie streifen ohne Angst umher und
schmälern so des Königs Ehr'.
von
Marie Winkel
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