Grimms Maerchen
(oder Frauenrente)
Es war einmal – und immer wieder
plärren wir die gleichen Lieder
Der wack’re Dummling wird ein Prinz
als Bravherz Ernter des Gewinns
Die Faulen Miesen sauern weiter
ganz unten auf des Volkes Leiter
Sie müssen rackern löhnen schwitzen
und bleiben in der Tinte sitzen
Das Märchenlos der Schicksalspenner
betrifft die Premiumart - die Männer
Ganz anders sieht es aus bei Weibern
Da hängt die Bravheit an den Leibern
und nur die Jungfrau schön und gut
erklimmt des Schicksals Zuckerhut
Die hässlichen sind immer schlecht
und dieses Pech ist Darwin recht
Noch ärmer sind die alten Frauen
Sie sind in jede Pfann‘ gehauen
Bei all den vielen Kindbetttoten
gab’s immer Not an Frauidioten
die sich das Stief zur Mutter klebten
und schlimm am Los der Kinder webten
Auch andere Älterweiberrollen sind
in den Märchen nicht die tollen
Ob Königin ob Holzerweib
die Seel‘ hockt bös im alten Leib
Beim Grimm’schen Volk ist junge Not
verquickt mit Stief- und Schwiegertod
Die alte Hexe wird verfeuert
im Nagelfass zu Tod gescheuert
und arme Reisig-Mütterlein in
Weibermühlen runderneuert
Drum - bist Du Frau, möblier Dich jung
verkeil des Lebensrades Schwung
denn F r a u e n r e n t e n sind gering
Und das war schon bei Grimm das Ding.
plärren wir die gleichen Lieder
Der wack’re Dummling wird ein Prinz
als Bravherz Ernter des Gewinns
Die Faulen Miesen sauern weiter
ganz unten auf des Volkes Leiter
Sie müssen rackern löhnen schwitzen
und bleiben in der Tinte sitzen
Das Märchenlos der Schicksalspenner
betrifft die Premiumart - die Männer
Ganz anders sieht es aus bei Weibern
Da hängt die Bravheit an den Leibern
und nur die Jungfrau schön und gut
erklimmt des Schicksals Zuckerhut
Die hässlichen sind immer schlecht
und dieses Pech ist Darwin recht
Noch ärmer sind die alten Frauen
Sie sind in jede Pfann‘ gehauen
Bei all den vielen Kindbetttoten
gab’s immer Not an Frauidioten
die sich das Stief zur Mutter klebten
und schlimm am Los der Kinder webten
Auch andere Älterweiberrollen sind
in den Märchen nicht die tollen
Ob Königin ob Holzerweib
die Seel‘ hockt bös im alten Leib
Beim Grimm’schen Volk ist junge Not
verquickt mit Stief- und Schwiegertod
Die alte Hexe wird verfeuert
im Nagelfass zu Tod gescheuert
und arme Reisig-Mütterlein in
Weibermühlen runderneuert
Drum - bist Du Frau, möblier Dich jung
verkeil des Lebensrades Schwung
denn F r a u e n r e n t e n sind gering
Und das war schon bei Grimm das Ding.
von Marie Winkel