Gute Nacht - Verserzählung für Kinder

(Teich am Heilbrunnen in Schweich)


Ein kleiner Abendgang
vom Entenhaus über den Teich
immer am Schilf entlang;
Mutter voraus,
kinderreich:
gelbflauscheweich
mit dunklen Flecken
an allen Ecken

Schwups auf den Rand gehüpft
und schnell ins Gras geschlüpft,
kommt wieder raus,
rasch geradeaus,
da ein Pick, da ein Schmaus;
klein Watschelfüßchen
zupft ein Gemüschen.

Mutter ruft zart:
eins zurück, zwei in Fahrt,
noch eins - das letzte träumt,
hat Mutters Piep versäumt;
ganz allein
rennt es los -
Mutters Schoß?
Plusterbauch
tut es auch.
In den Busch, husch.

Dann brav hinterher
übers Wasser zum Häuschen quer,
wups auf den Steg,
tüchtig geschüttelt,
Federn gerüttelt;
Mutter machts vor,
ganz Aug und Ohr;
Federn verschmutzt,
eifrig geputzt,
Hälschen gebogen,
Flüglein verzogen,
Bäuchlein verrenkt,
Schwanz geschwenkt.

Mutter schon drin?
Nichts wie hin!
Eins nach dem andern
kullern sie rein;
oh, das ist fein,
solch ein Daunenbett,
um die Wett
kriechen sie unter;

immer noch munter
guckt aus dem Federhaus
hier mal ein Füßchen raus,
wippt dort ein Sterzchen vor,
piept leis ein Schlafliedchor
Mutter schweigt,
Kopf geneigt.


von Marie Winkel

aus unver.

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